Dienstag, 26. August 2014

Plön ist schön

Da war er wieder: Der Aufruf aus der Stormarner Ecke zu einer schönen Sonntagstour am 10. August. Ziel: Plön. Denn Plön ist schön, wie wir später bei Ankunft alle satt, rund und seufzend an der Pommesbude auf dem Marktplatz in Plön feststellten.

Startklar im Blauen Salon in OD
Wir Lübecker (musketiermäßig 4 an der Zahl) trafen uns in Lübeck, um diesmal die Oldesloer am Blauen Salon abzuholen. Zwar hätten wir auch zum Treffpunkt nach Bad Segeberg düsen können, doch war die Strecke via OD lediglich 10 km länger, was den Kohl für unseren Kilometerzähler nicht wirklich fett machte. Wetter war gut, auch wenn es tierisch böig war und der Wind in offener Landschaft öfter unter das Trittbrett griff und dabei den Kahn ordentlich zum Wackeln brachte.

Der Blaue Salon machte seinem Kosenamen alle Ehre, da in einem holzbänkernen Separée in einer Ecke freundlicherweise ein kleines italienisches Frühstück mit Kaffee, Brioches und rosa (yeah!) Schaumküssen gereicht wurde. Als es Zeit wurde aufzubrechen, sind wir dann mit 12 (? – hab vergessen nachzuzählen *schäm*) Knatteretten losgeknistert. Auf der Fahrt ging es zu wie in einem Bienenkorb: Vor Segeberg sammelten wir mitten in der Fahrt noch einen ein, der sich am Boxenstop Möbel Kraft/Bad Segeberg wieder verabschiedete. Statt dessen klinkte sich die Außenstelle Nortorf hinter Segeberg in bester Staffellaufmanier nahtlos ein. Zwischenzeitlich fuhr auch mal ein Motorradfahrer geduldig in unserem Schwarm mit. Da ich wieder das Schlußlicht markierte, erwischte ich ihn noch, wie er sich gerade am Straßenrand abparkte und mir im Vorbeifahren ein freudiges "Daumen hoch" gab. Ich winkte ausgelassen zurück. Fand ich gut!

Möbel Kraftstoff-Stop
Wir fuhren über Travenbrück, Schlamersdorf und Dreggers nach Bad Segeberg. Die Strecke, die ich bisher schon zweimal mitgefahren bin und echt toll finde. Zwischendurch begleiteten uns Kollegen von der Polizeifraktion auf dem Weg nach Plön in ihrem weiß-blauen Kombi auch einige Kilometer weit, und das direkt hinter mir (hab ja Rückspiegel...). Als sie sich versichern konnten, daß wir gemäß StVO anständig fuhren, wurden wir uninteressant, und sie kehrten dann auch stracks wieder um.

Ab Segeberg gurkten wir nach Plön über Tensfeld, ein Dorf, das im Grunde nur eine große Moto-Cross-Kieskuhle ist. Doch dann kam die Holsteinische Schweiz, es wurde hügelig und grün, und dann war auch noch Plön so schön. Auf einem Platz in der Innenstadt parkten wir die Möhren zwischen anderen Falschtaktern ab und drehten eine Runde zu Fuß zum Teich (Plöner See), der vor lauter Böen nur so tobte und toste. Die Ostsee hätte bei den Windverhältnissen nicht mehr Gischt aufwerfen können. Einige fragten sich, wie lange wir denn nun noch spazieren gehen wollten. Ha! Typisch Rollerfahrer, dachte ich: Erst Knattern und bloß schnell zur Pommes- oder Eisbude, nur nicht lange gehen müssen. Fakt ist: Wann sind wir auf einer Ausfahrt schon mal gemeinsam flanieren gegangen? ... Na? *hust*

Endlose Weiten in der Holsteinischen Pampa

Da tat sich dann endlich die Fußgängerzone auf mit einer fetten Kirche, einer Pommes- und einer Eisbude (zum Glück nur 10 m auseinander) und vielen Sitzgelegenheiten, die wir prompt alle besetzten. Der Herr im Imbiß, der wohl sonst eher beschaulich frequentiert wurde, war baß erstaunt ob der Bestellflut, sammelte sein inneres Chi, bewahrte die Ruhe und feuerte die Friteuse an, die kurz vorher noch einen recht unbenutzten und sauberen Eindruck gemacht hatte. Fette Wolken zogen auf, doch es blieb trocken. Irgendwann später trudelte auch unser Nachzügler ein, der mit leerem Tank mitten in der Einöde stehengeblieben war. Ein netter BMW-Mopedfahrer hatte ihn aufgegabelt und sozius zur nächsten Tankstelle gefahren. Somit erreichte er uns in Plön also doch noch. Gibt also auch nette Falschtaktfahrer da draußen.

Das Open Air Feldlazarett
In bestem Sonnenschein gurkten wir zurück Richtung Ahrensbök. Zu zweit ließen wir uns etwas zurückfallen. Irgendwann hinter Braack oder Brack oderso (Holsteinische Pampa) sahen wir am hügeligen Horizont einen Roller am Straßenrand in der gleißenden Sonne glitzern. Sah so aus, als war er zu einer Pause gezwungen, also hielten wir an. Erster Verdacht ging an den Kolbenklemmer, der zweite an den Vergaser. Aus der entgegengesetzten Richtung trudelte noch ein Rollerfahrer ein, nahm die Seitenhaube ab und nahm eine OP am offenen Roller vor. Innerhalb der nächsten Viertelstunde kehrten immer mehr Knatterbüxen zu uns zurück, parkten ihre Möhren auf den Stoppelacker und schauten dem Blechchirurgen über die Schulter. War schon cool zu sehen, wie ein Roller mit geöffnetem Vergaser angekickt wurde. Tat sich nur nichts. Und gab   statt Sprudeln nur ein trostloses Gurgeln von sich. Tja, wer kennt es nicht, diese stete angespannte Hoffnung in der Magengrube, daß so ein Gurgeln endlich mal in ein Anspringen übergeht? Derweil führten wir unseren lockeren Klönschnack eben auf dem Stoppelacker fort. Konnte uns ja irgendwie nichts aus der Ruhe bringen...

Schrauberkränzchen am Straßenrand

Doc Schweini
Das Mofa sprang dann endlich an, und der Fahrer setzte sich nach Ahrensbök ab, während wir mit der Rotte noch mit an die nächste Tränke fuhren, um uns zu verabschieden. Dann machten wir uns zu zweit auf den Weg zurück nach Lübeck via Curau. Da! Schon wieder der glitzernde Roller in der Sonne am Straßenrand. Diesmal vor Stockelsdorf. Wieder Verdacht auf Kolbenklemmer. Der Fahrer stand schon in Kontakt mit den Gelben Engeln, und so warteten wir aus Solidarität zusammen mit ihm in der Einöde an einem irgendeinem E-Werk auf den Abschleppwagen. Für einen Sonntag kam dieser schneller als gedacht, ich glaube, es vergingen nur 10 min. ab Anruf bis er kam. Ruff mit dem Fön (so eine riesen Rampe am Abschleppwagen verschluckt einen Roller ja regelrecht...) und ab von Hoff. Ohne weitere Vorkommnisse knatterten wir heim und verhafteten auf einer Extrarunde auf der Lübecker Insel noch ein Döner und ein Vöner Petit*. Plön ist nun mal schön, doch Döner macht eben schöner.

Vielen Dank an die Außenstelle Stormarn für die Organisation :-) Gern wieder!


Von: Vio

* Vöner Petit = Kleiner vegetarischer Döner  :0)

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