Samstag, 4. Juni 2016

Vios kleines Knaudeltagebuch - Heute: Von Falschluftschiebern und ramponierten Gaszügen

Schrauben finde ich total super. Besonders, wenn am Roller mal so richtig was kaputt ist - und es nicht der eigene ist :-)

Da setze ich mich dann gern mit in die Garage zum Schrauben, denn gemeinsam schrauben moppt viel mehr. Paßte gut, daß der Fön meines Liebsten gerade was mit der Maschine hatte und ein anderes Bäderbandenmitglied zum Helfen herbeieilte. So konnte ich mich währenddessen über die hintere Blinkerelektrik meiner PK schmeißen. Nebenbei den töften Sprüchen der beiden Herren zu lauschen, war Unterhaltung genug und sehr kurzweilig. Die beiden wölterten am Vergaser der PX rum - OP am offenen Herzen - während ich an meiner Blinkerkabelage zupfte. Hin und wieder stand ich auf, um den beiden über die Schultern zu gucken und auch mal die OP-Lampe zu halten. Tupfer, Zange, Axt. Dabei lernt man ja nur dazu. Einen PK-Vergaser kenne ich recht gut, doch der der PX sieht ja nun ganz seltsam aus - wenngleich verlockend leicht zugänglicher. Obwohl ich mit meinen Frauenhänden natürlich nie Probleme mit dem Vergaser in der PK hatte *hust*.

Symptome der PX: 
Dreht zu hoch im Standgas, wurde bei gezogenem Choke aber weniger. 

1. Tip war: Simmerring (aaaaaaaarrrrrrrgh!) 
2. Tip: Falschluft (kotz!)
3. Tip: Gasschieber hakt (puh!) 

Letzeres war schon nah dran. Aber eine Vespa wäre keine Vespa, wenn sie nicht eine Vespa wäre. Das bedeutet, daß man stundenlang an einer Baustelle rumfriemelt, wobei der Fehler dann doch am ganz anderen Ende der Blechkiste zu finden ist. Quod erat demonstrandum: Der Gasschieber schloß nicht richtig, so auf dem letzten Millimieter schlurfte er. Allerdings sah der Gasschieber gut aus, war nicht verbeult oderso, der angrenzende Gaszug auch. Kam allerdings vor, als sei er ein klitzekleines bißchen zu kurz. Aha? KURZ. Also mal Lenkerkopf ab und dort gecheckt. Aha! 

Dort erwartete uns dies:

Voll das Gewölle!
Das also hat den Gaszug auf dem letzten Milimeter am Vergaser gestoppt. Und zwar am oberen Ende. 

Ganz logisch an einer Vespa ist also, daß sie oftmals total unlogisch ist. Immer erstmal gucken, ob der Stecker drin ist. Und nicht davon ausgehen, daß die Ursache des Fehlers immer ganz in der Nähe der Symptome liegt. Weit gefehlt. Am Ende mußte hier nur der Gaszug gewechselt werden (was mit zwei Leuten am besten geht), und die Möhre knatterte wieder fehlerfrei.

Wenn eure Kiste das nächste Mal auch mal so ins Stottern kommt, einfach mal schauen, ob der Gaszug auch eventuell auf dem Makramee-Trip ist und sich aufgezwirbelt hat. Kann 'ne Menge Nerven sparen :-)

Herzlichst,
eure Vio


Vios kleines Knaudeltagebuch - Heute: Blinkergläser für Dummies

Das Motherboard in meinem Kopf war voll, und ich mußte irgendwas Stumpfsinniges machen, um richtig abzuschalten. Was gibt es in so einem Fall Besseres als in die Garage zu verduften und Blinkergläser zu tauschen?

Kleine Blinkermeditation am Freitagabend.

Das Konterarrangement

Also ran ans Blech. Netterweise gab mir mein Freund eine "Organspende" von seiner PX; 30 Jahre alte orange Blinkergläser. Irgendwann mal kam bei mir der Punkt, wo ich feststellte, daß heutzutage (seit sie erlaubt sind) doch fast jeder weiße Blinkergläser fährt. Meine Millennium kam damit sogar serienmäßig zur Welt. Was war ich damals, Ende der 80er, scharf drauf, meiner PK weiße Blinkergläser zu verpassen! Doch entweder waren sie seinerzeit schwer zu kriegen, oder sie waren nicht gemäß StVO. Heute habe ich mich an denen irgendwie sattgesehen. Meine PK hat seit der Restauration auch wieder ihre orangen Blinkergläser zurück, und nun ging es meiner PX an den (Karosserie-)Kragen. Back to the roots - oldschool ist derzeit ja voll trendy. Und wenn der Fön nicht alt ist, dann trimmt man ihn eben auf alt.


Hey, dachte ich, das geht doch bestimmt genauso fix wie bei der PK. Halbe Stunde schrauben und gut, sagte ich mir an einem Abend mit wenig Zeit dafür.

Beim Rausdrehen der Schrauben dachte ich schon, da stimmt was nicht, die rührt sich nicht wirklich. Mist! Das Ding ist mit einer Mutter gekontert. Und dann noch das Getüddel mit der Blinkerelektrik und die Yogaübung am Gebäckfach. Jeder Vespafahrer weiß, daß so ein Gebäckfach an Unordnung kaum zu toppen ist, und wenn da noch eine winzige Mutter aus Versehen in den Unrat reinfällt, dann gute Nacht. Nö, keinen Bock mehr, mache ich am Wochenende, wenn ich mehr Zeit habe. Die PK dagegen hat schöne Konterclips, die an der Karosserie am Loch befestigt sind, da schraubt man sich keinen Wolf, da springt einem die Schraube nach ein paar Sekunden fröhlich entgegen. 

Blöd nur, wenn man die falschen Birnen am Start hat:

Links PK-Birne, innen PX - spot the difference.

So ganz genormt ist Vespa dann noch nicht wie ich dachte. PK hat kleinere Birnen, und die Steck-Nupsis am "Gewinde" der Birne sitzen auch woanders: Bei der PK auf "viertel nach neun" und bei der PK auf "zehn nach zehn". Zudem dreht man die Birnen bei der PK direkt im Reflektorgehäuse raus. Bei der PX hingegen dreht man den Stecker, in dem die Birne sitzt, bajonettverschlußmäßig raus und dreht dann erst die Birne aus dem Stecker. 

Braucht noch jemand PK-Birnen? :-P
Hab jetzt eine Menge PK-Birnen in allen Farben über (12 V / 10 W). Braucht jemand noch welche?...

Dahingegen hat die PX aber die schöneren Dichtungen am Blinkerglas. Die wird einfach in eine Fuge gedrückt.
Sitzt, paßt, wackelt und hat Luft.
Dann nahm ich die Backe der PX ab und sah mir das Blinkerarrangement mal von innen an:

Leichter schrauben ohne Kontern. Die Pfeile zeigen das selbstkonternde Einschraubloch.
Hinten wird also ohne Kontermutter gearbeitet. Ergo braucht man die Backe beim Blinkerglaswechseln nicht abnehmen. Gut, wenn man mal spontan mitten auf der Landstraße im strömenden Regen anhalten muß, weil man just in diesem Moment hinten mal wieder andersfarbige Blinkergläser fahren möchte, damit die besser mit der Farbe der Jacke korrespondieren. Dann weiß man: Da brauche ich im Regen die Backen nicht abnehmen, nur zwei Schrauben raus und gut. 

Und wie sieht das Endergebnis aus?

Kann man machen.

Hat auf jeden Fall den Kopf freigemacht. Und die Dose auch.

Joah, finde ich ganz cool. Fällt nun vielleicht auf Anhieb nicht auf, daß es eine Millennium ist. Die orangen Birnen habe ich drin gelassen, da ich keine klaren auf Halde hatte und sie schließlich hell genug blinken, dank Monsieur Fresnel. Wenn ich mich an der Optik mal wieder sattsehen sollte, kann ich ja wieder umrüsten. 

So einfach ist das :O)

Lieben Gruß,
eure Vio

Mittwoch, 10. Februar 2016

Auf zur Bremen Classic Motorshow!

Juhu!

Wie auch im letzten Jahr hatte eine Fraktion der Bäderbande die Möglichkeit, die Classic Motorshow in Bremen zu besuchen. Am Sonntag, den 07. Februar, durchkämmten wir die Bremer Messehallen.

Hat sich wieder mal gelohnt. Nicht nur die Organisation mit Park & Ride verdient einen großen "Daumen hoch", sondern auch die Ausstellung selbst mit einer ausgewogenen Mischung aus Teilemarkt, außergewöhnlichen Oldtimern, Autos, Motorrädern und Rollern. An jeder Ecke gab es was Interessantes zu entdecken. Wer den nötigen Geldspeicher dabei hatte, konnte in der Verkaufsausstellung auch ein Fahrzeug erwerben. Sechsstellige Preise waren keine Seltenheit...

Hier erstmal der Link zum Schnuppern: www.classicmotorshow.de Thema dieser Ausstellung war dieses Jahr "Echt keil!", also Schwerpunkt auf die 70er Jahre, da keilförmig :-)

Und nun ein paar Eindrücke. Die Stände der "Kobras" und der "Heißen Kette" haben wir auch besucht. Da bekommt man wieder so richtig Bock auf Mofa und Langsamfahren. 


Der flotte Stand der "Heißen Kette".


Hier konnte man wirklich originelle Mopeds bewundern.
Batman oder eher Robin?...öhm...


Am Stand der Kobras: "Meine erste Miele!" :D


Ist tatsächlich eine. Hat bestimmt auch einen Schleudergang.


"Bonanza": Sieht aus wie 'ne große, ist aber ein Moped.


Mit Schaltung am Tank, woah!


Prüfstand von Anno Schnuff.


Honda Dax und Monkey waren auch gut vertreten. Schöne kleine Viertakter.
Schräg gegenüber war ein Stand von Skymax, der diese Modelle in Lizenz verkauft.


Neues Winterprojekt gefällig? :0)


Fantomas hat sich auch die Ehre gegeben.


Ford Capri - echt keil! 


Wohnanhänger-Innenausstattung. Alles drin!


Und draußen alles dran: Rasier- und Zahnputz-Utensilien.


Wer erinnert sich noch an die ausladenden Rückspiegel, 
die für einen Wohnanhänger auf dem Dach montiert wurden?


Das Paradies!


Knutschkugel: Isetta von hinten mit Hut und Wackeldackel.


Sah ulkig aus. Nie gesehen, so eine Kiste.


Schöner Servicewagen für die nächste Bädertour :-)


Ein Goggo-Roller. Hat was von Heinkel...


Warum brauchte man damals eine analoge Uhr in den Armaturen?


Könnte auch in "Star Wars" mitmachen.


Allerlei Klöterkram gab es auch zu kaufen. 

Von Aufkleber über Literatur, alte Prospekte, Schläuche und Leisten als Meterware...auf dem Teilemarkt der Motorshow wurde jeder Bastler auch nur irgendwie fündig. Neu einkleiden konnte man/frau sich auch. 

Besonders gefreut habe ich mich auch über das Citröen Wellblech-Café HY. Tolles Ambiente, humane Preise, freundliche Bedienung und lecker Kaffee!

Nach knapp drei Stunden Messespaziergang waren nicht nur unsere Füße platt. Mit der Tram ging es zurück zum Park & Ride, jedoch nicht ohne zwischendurch noch - wie letztes Jahr - einen Stop bei "Da Francesco" an der Weserpromenade einzulegen für lecker Fressie. Das hatten wir uns aber auch verdient. 

Kleiner Tip: Vom 21. bis 23. Oktober 2016 findet in der Gollan Kulturwerft in Lübeck die Oldtimer-Messe Nordi Car Classic statt (www.nordi-car.de). Schöne Oldtimer gucken im historischen Hafenambiente. Wir sehen uns!

Liebe Grüße,
eure
Vio