Zwei Abgeordnete der Bäderbande machten sich am Sonntag, den 08. Februar, auf nach Bremen zur "Classic Motorshow", um sich über neue Altmodelle weiterzubilden. Auf dieser Messe sollten nämlich nicht nur zweispurige Oldtimer serviert werden, sondern auch Zweiräder.
Früh aufstehen war angesagt. Als wir vormittags in Bremen eintrudelten, mußten wir feststellen, daß von Anfang an alles super durchorganisiert war: Gut ausgeschildert zum Park & Ride, überall Ordner am Parkhaus, die zu allem gut Auskunft geben konnten, kostenlose Straßenbahnfahrt zum Messegelände und sehr nette Menschen, die Bremer.
Gleich vorn am Eingang und darüber in der Galerie stand die Zyklopenmeute. Ganz alte Vespen, die man vor Ehrfurcht ob ihres Zustands gerade mal zaghaft angucken mag, daneben mittelalte Vespen, die zu perfekt auf neu getrimmt wurden. Dann waren da auch Vespen, mit denen man am liebsten gleich wegfahren wollte. Und dann gab es eine Ecke mit Viertakt-Motorrädern und eine mit Mofas, -kicks, -peds, viele so schön auf 70er oder 80er Retro. Bei dieser Gelegenheit nochmal besten Dank an den Mofaclub "Heiße Kette" für den Kuchen, das angeregte Blechgespräch und sowieso für den tollsten Messestand der gesamten Ausstellung. Da bekam man gleich wieder total Bock auf ein Fuffi-Nummernschild.
Hier nun aber von Anfang an.
Gab soooo viele andere Rollerhersteller - nicht nur Vespa. Den exotischen Hersteller des vorderen Föns hier habe ich Döschi leider vergessen. (Malaguti oderso?) Aber die Tüte find ich cool.
Hier nochmal die Nahaufnahme:
Und das hier ist ein Ducati-Roller. Muß ja nicht immer nur Monster sein.
Fährt bestimmt auch genauso schnell wie sein viertaktender Monster-Bruder, ha, ha!
Hier mal 'ne Kreidler (mit rollendem Tierfreund-R) :-)
Und eine Zündapp mit Wäscheschild. Tolle Idee! Hätt ich gern auf meiner PX-Backe.
Die hier hat Stoßdämpfer wie ein ausgewachsenes Moped. Auch hier wird sehr anschaulich dargestellt, für was ein Gebäckträger besonders effizient genutzt werden kann: Nämlich für Salzgebäck!
Und hier kommt Rosti. Hat der Besitzer innerhalb 2 Jahren allein wieder flottgemacht. Und die ursprünglichen Teile waren tatsächlich extrem rosti.
Hier nochmal das Beinschild - mit Ratte, die durchschlüpft.
Auch auf dem Kotflügel 'ne Ratte und eine Menge Kakerlaken. Echt rattig, das Teil.
Schön gemacht, fand ich. Der Rost an Rosti gehört natürlich so und ist Bestandteil des Lacks.
Die Totenkopf-Blinker hier fand ich auch echt töfte.
Hier ein Mofa mit Wurstdosen-Lenkerbrücke. Hat auch nicht jeder. Vespas schon gar nicht.
Schade irgendwie. Die Mofas haben hier alle so nette Gimmicks, die man an einer Vespa nicht haben kann. Eine Wurstdosen-Lenkerbrücke zum Beispiel. So eine Wurstdose könnte man höchstens als Getränkehalter ans Gebäckfach löten. Hat aber bei weitem nicht so viel Charme wie die Lenkerbrücke da oben.
Nun zu den Vespen.
Die Mofa-Ecke fand ich dann doch irgendwie spannender. Zumal bei den Vespen auch die Schilder mit den Beschreibungen vertauscht waren. Hoffmann war plötzlich GS und GS war Königin soundso und Rallye war Sprint. Haben wir dann auch an der Info gemeldet, doch umgestellt wurden die Schilder bis zum Ende des Tages dann doch nicht. Macht auch nix. Wollten nur mal klokschietern :D
Dieser hier hatte vorn sogar zwei Lampen - die untere ist ein Nebelscheinwerfer. Nebel, nebel...äh...nobel, nobel!
Dies hier ist - fand ich - ein extrem cooles Sitzbrötchen, sogar mit Rückenlehne und ausklappbarer Fußraste.
Diesen Auspuff hielt ich anfänglich für einen Kickstarter. Oder war es umgekehrt? ...
Sparausgabe: Hier fehlt doch was am Beinschild?!
Hier dann eher so die alten Modelle, die auf neu getrimmt waren.
...waren für meinen Geschmack dann doch zu geleckt. Man will damit doch auch mal knattern und sich nicht über jede Gebrauchsspur ärgern ;-)
...und für mein Portemonnaie war das schon gar nichts :)
Dann kamen mehrere Hallen mit uuuuunendlichen Weiten an Ersatzteilständen. Ob für Autos, Mopeds, Mofas, Fahrräder, Oldie oder Youngtimer, es gab hier für alles und jeden was zu stöbern. Außerdem genug Material, um die Kutte mit Aufnähern zuzukleistern oder die Beulen des Rollers mit Aufbackern zu reparieren.
Solche Puschen zum Beispiel. Für den eingefleischten Bulli-Fahrer.
Den Bulli dazu gab es gleich nebenan. Kostete auch nur üppige EUR 125.000.
Tüdelü - zack! Samba!
Zwischendurch passierten wir endlose Hallen mit Vierrad-Oldtimern aller Hersteller und aus so ziemlich allen älteren Baujahren. Teilweise echte Augenweiden. Wobei mir auffiel, daß es in den 50ern bis 70ern weitaus schönere Lacke gab als heutzutage mit dieser grau-weiß-schwarz-roten Einheitssuppe. Damals hatte man sich mit dem Bau der Automobile scheinbar mehr Mühe gegeben - und konnte auch noch selbst einen Reifen wechseln, ohne den ADAC zu rufen, der einem bei einer Panne die Felge per Satellit entriegelt. Abgesehen davon, daß die heutigen Autos keinen Ersatzreifen mehr besitzen. Voll panne!
Man kann nicht sagen, daß wir abends gut gestärkt die Messe wieder verließen, da die Schlangen an den Imbissen viel zu lang waren. Nach einem Zwischenstop in der Bremer Altstadt über einen Umweg über die Böttcherstraße stießen wir auf ein italienisches Restaurant, das ich hier wärmstens weiterempfehlen kann, falls ihr mal auf der Ecke seid:
Da Francesco in der Martinistraße 12. Direkt an der Weser mit Wasserblick und super italienischer Küche. Meine Spaghetti Aglio e Olio waren al dente, mit lecker Knofischeiben und so ziemlich die besten Aglio e Olio, die ich seit langem gefuttert habe. Ein krönender Abschluß für diese Messe. Nächstes Jahr sind wir bestimmt wieder mit von der Partie bei der "Classic Motorshow". In der Zwischenzeit werden wir dann das auf dieser Messe Gelernte effektiv im Rolleralltag umsetzen...
Ein freundliches reng-teng-teng & liebe Grüße,
Vio