Mittwoch, 9. Juli 2014

W.U.R.S.T. goes Sternfahrt

Anpfiff in Lübeck.
Der Vorschlag von einem Rollerfahrer der Außenstelle Südliches Herzogtum Lauenburg machte neugierig: Ein gemeinsamer Stammtisch einzelner Stammtische aus dem Umland mit dazu passender Ausfahrt. Ein kollektiver W.U.R.S.T. sozusagen. Erst waren aus dem Süden die Hamburger und aus dem Norden die Lübecker dabei, dann wurden schließlich noch die Oldesloer und Stormarner eingeladen und ZACK! hatte man ganz schnell eine ausgewachsene Stammtisch-Sternfahrt.

Als wir die Veranstaltungen und Bekanntmachungen in diversen Internetforen erstellten, hätten wir absolut nicht gedacht, daß die Idee so viel Zuspruch finden würde. Auch andere Rollerbanden rührten ordentlich die Werbetrommel. So fanden sich am 03. Juli bei bestem Wetter an der Eisdiele Pelz in Ratzeburg sage und schreibe 65 Blechrollerfahrer aus (fast) allen Windrichtungen ein. 



Treffen vor der MuK. (Photo: Frank)

Die Lübecker MarzipanWÜRSTE trafen sich um 18 Uhr an der MuK. Ganz schnell wurden wir ganz viele, und pünktlich waren sie auch. Kurz vor Abfahrt kam noch ein großer Schwung aus dem weiteren Umland hinzu, und so starteten wir mit 27 Krachschachteln (2 bogen unterwegs ab) über Groß Grönau - Hornstorf - Groß & Klein Disnack nach Ratzeburg zur Schloßwiese. Das war die gleiche Strecke, die wir zum Ratzecastle Sundowner im September letzten Jahres schon mal gefahren sind (guckt ihr hier: Sunclouding on Ratzecastle Lake), und die hat uns so dermaßen gefallen, daß wir sie zwischendurch immer mal wieder abgeknattert haben. Und so auch heute: Einsame Straßen, glatter Asphalt und schöne (manchmal etwas tücksche) Kurven. 


So ungefähr sah das ganze von oben aus.


Und so unten: Vor der Abfahrt noch schön posen für Touris an der MuK.

Ab durch die Mitte! (Photo: Frank)

Nicht nur die Fahrer haben sich gefreut :-)
War mir schon von vornherein klar, daß ich irgendwann im hinteren Fahrerfeld landen würde. Durchgereicht, sozusagen. Irgendwann fuhren wir als abgesondertes Dreiergrüppchen durch die Lande, eine Lambretta, eine Primavera und ich, so war ich also nicht ganz allein. Als dann aber ein Abfahrtschild nach einem der Disnack-Dingenskirchens kam und ich extra nochmal zur Kreuzung zurückfuhr, um auch sicherzugehen, daß wir nicht falsch abgebogen waren, war ich plötzlich der lonesome rider. Auch nicht übel. Immer dieser Gestank um einen rum und das Zweitakt-Geknattere, bäh, ist ja widerlich! :-))) Generell gut, daß ich mal ganz allein durch die Botanik pflügen konnte, und das für ca. 4 km. Ich wußte ja, wo Ratzeburg lag, also ganz easy. An der Kreuzung zur 207 wurde schon auf mich gewartet, da war aus die Maus mit verträumt Rumeiern. 

Ankunft an der Eisdiele in Ratzeburg.
Als wir bei Pelz ankamen, standen da nicht nur die üblichen falschtaktenden Eisdielencrosser, sondern auch schon reichlich Knatterbüxen aus Blech. Eine Delegation aus dem legendären Kasseburg war auch angekommen. Viele hatten zum Zwecke der Hinfahrt schon 50 bis 80 km zurückgelegt. Für uns Lübecker waren es nur 25 km gewesen.

...und es wurden immer mehr...

Endlose Weiten! ... (Foddo: Frank)
Erstaunlich, wie viele Rollerfahrer so im Untergrund schlummern. Denn wieder haben wir viele neue Gesichter kennengelernt und Bekanntschaften von denen vertieft, die man hin und wieder mal so am Rande sah. Die Frauenquote war diesmal mit 4-5 Vespaletten auch höher als sonst. Immer mehr stießen hinzu, und zum Glück hatten wir unbegrenzt Platz auf dem Kopfsteinpflaster-Parkplatz hinter der Eisdiele. Da grenzte eine Fischhütte an den Parkplatz, und einige, die eher Bock auf Herzhafteres hatten, steuerten direkt darauf zu, mußten jedoch feststellen, daß die Fischbude nur bis 18 Uhr aufhatte. Hätten wir dem Inhaber vorher mal gesteckt, daß wir mit so vielen Rollern die Schloßwiese überfallen würden, dann hätte er das Geschäft seines Lebens gemacht.
 
Stammtisch-Sternfahrt-Rückblick: Immer wieder gern! :0)
Nach einigem Geschnatter und einem Bällchenbad an Eiskugeln brachen die ersten Grüppchen wieder auf. Ein paar Fahrer hatten dann doch einen längeren Rückweg vor sich. Der Großteil der Lübecker war schon vorgefahren auf einen Absacker im Strandsalon, und wir übrigen sind später zu viert kurz vor Sonnenuntergang nachgekommen.

Das war schlichtweg ein unvergleichliches Erlebnis, so viele Roller fernab eines An- oder Abrollerns mitten in der Woche zu einer Ausfahrt zusammenzutrommeln! Erstaunlich, was für Energien freigesetzt werden können, wenn es um diese kleinen stinkenden und lauten Blechzyklopen geht. Einfach klasse, Danke!

Von: Vio


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