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Erstmal Käffchen am Treffpunkt... |
Och Menno! Bei dem "pling pling" des Regens ans Fenster am Sonntagmorgen (29.06.) hätte man sich glatt gern wieder die Bettdecke über den Kopf gezogen. Warm genug war es ja, aber der flüssige Sonnenschein von oben, der nervte. Wir, die Veranstalter der 1. Lübecker Bädertour 2014, würden garantiert fahren. Leid tat es uns nur um diejenigen, die sich von weiter außerhalb (die Rollerbande von "Hamburg rollt!", "Rollerfreunde Stormarn" und aus Nortorf) zur Ausfahrt angekündigt hatten. Und kurioserweise waren sie diejenigen, die so richtig Cojones bewiesen.
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Gleich geht's lo-hos... :) |
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Der Pfiff steckt im Detail... Die hohe Kunst der Platzausnutzung. |
Wir selbst hatten uns um halb 9 Uhr morgens schon
Plan B, C und D bis H zurechtgelegt. Grundtenor war: Erstmal wie geplant an der
MuK in Lübeck treffen, schön Käffchen, und dann weitersehen. Petrus war heute
kein Rollerfahrer, und angekündigt war ein Dauerregen bis 15 Uhr. Na, toll.
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Hoch und trocken an der MuK. |
Vorher wurde unser Servicewagen beladen, der uns
netterweise während der Bädertour nach Boltenhagen 2013 schon unter die Arme
gegriffen hatte als Lastesel und ...jo, auch.. als Besenwagen. Während ich in
meiner Butze Käffchen kochte, trudelten schon die ersten planmäßig ein. Und
ganz schnell wurde es ganz schnell voller. Mit dem Kaffekochen kam ich kaum
nach, und am Ende waren an die 4,5 Liter Käffchen durch die Maschine gerödelt.
Will sagen, wir haben es uns unter dem Vordach der MuK so richtig gemütlich
gemacht. Der größte Schwung Rollerfahrer fiel dann kurz vor Abfahrt ein, mit
ca. 15 Leuten aus Hamburg und Ahrensburg, die unterwegs die Oldesloer
eingesammelt hatten. Ab da stoppte der Regen, und die Sonne kam durch,
perfekter kann ein Timing nicht sein.
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Die ersten roten Ampeln - und die letzten. |
Etwas später als geplant wurde für die 35 Rollers
angepfiffen. Der übliche Krach zerschnitt die Luft und die übliche dicke blaue
Wolke legte sich über die nördliche Wallhalbinsel. Da ich der hintere Streckenposten war und eh ein wenig die Hummel unter den Vespen bin, kam ich
gleich an der ersten Ampel nicht mit. Alle anderen sausten um die Kurve, nur
ich stand noch da (zusammen mit dem Servicewagen hinter mir). Klar, daß ich in
lachende Gesichter guckte, die da auf dem Gehweg standen. Zwei Fußgänger, die
auf ihr Grün warteten, feixten sich einen. "Das ist immer so", rief
ich ihnen zu und zuckte lachend mit den Schultern. Zum Glück kannte ich die Strecke und
wußte, wo die nächste Nachzügler-Wartestation war. Doch zwei Kreuzungen später
hatte ich die Horde schon eingeholt, harr, harr!...
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Tank-, Rauch- und Lullerstop an der "Dolomiti"-Tanke vor Ahrensbök |
Über Stodo – Dissau – Cashagen – Lebatz knatterten
wir zu unserem ersten Tank-, Puller- und Qualmstop: Die Dolomiti-Tanke gleich
hinter dem Ortsschild Ahrensbök. Einer der Bäderbande hatte uns zwei Tage
vorher schon angekündigt. Den Namen "Dolomiti-Tanke" hat sie dann gleich
von uns aufgedrückt bekommen, als immer mehr Rollerfahrer schleckenderweise mit
einem Dolomiti-Eis aus der Tankstelle kamen. Ich natürlich gleich hinterher,
als ich das sah. Es war auch das einzige Eis in der Truhe, das kurz vorm
Ausverkauf stand. So richtig genießen konnten wir das Eis allerdings nicht, da
unsere vordere Leitwespe zum Aufbruch rief und wir ordentlich Hirnfrost
bekamen, als wir das Wassereis hinunterschlingen mußten. Grrrr!... Nächstes Mal wird
hier garantiert ein längerer Dolomiti-Stop eingeplant!
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Lauern auf den Start. |
Bei Abfahrt überschlugen sich die Ereignisse. Eine
Truppe fuhr in die falsche Richtung. Eine Leitwespe mit Schmackes hinterher und alle
wieder zurückgeholt. Währenddessen blieb ein Fahrer beim Anschieben liegen. Er wurde gleich
von Servicewagen und anderen Fahrern umschwärmt. Letzten Endes fanden wir uns
doch alle am Flörkendorfer Weg wieder zusammen, der Liegengebliebene wurde
verarztet und sollte mit denjenigen, die ihm halfen, navigiert von einem unserer
Streckenposten, gesondert nachkommen. Manchmal ist es wie in einem echten Wespenschwarm: Jeder kümmert sich irgendwie
um den anderen. Falls einem was passiert, wird er aufgegabelt, gleich wieder
in die Mitte genommen, und es wird weitergeknattert.
Fröhlich bretterte der Schwarm weiter über
Schwochel nach Scharbeutz. Als ich diesen Streckenabschnitt das erste Mal
probe-abgefahren war, kam mir gleich der Begriff "Geisterbahn" in den
Sinn. Ab da bekam dieser Abschnitt unter uns diesen Arbeitstitel: Eine
schmale, glattgeteerte Straße, hübsch schlängelig unter tiefhängenden,
dichtbelaubten Bäumen. Es war duster, und es roch nach nasser Erde. Wir
hatten Glück, daß uns niemand entgegenkam und wir total entspannt freie Bahn
hatten.
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Wieder schön aufgereiht am Grillstrand. |
Für die auswärtigen Gäste der Bädertour hatten wir
noch einen Extraschlenker über die "Café-Wichtig-Meile" eingeplant,
bevor wir am Grillstrand landeten. Diesmal sah ich weniger Menschen als sonst,
die sich die Nase zuhielten. Die meisten starrten erstaunt und lächelten uns
zu. Kinderaugen wurden immer größer... Klar, fahrende bunte Dinge, die auch
noch anständig Krach machen, sowas kommt bei Kindern immer gut an
:-)
Der Schwenkgrill am Grillstrand in Scharbeutz war
zwischenzeitlich von einem Bäderbanden-Helferlein schon angeheizt worden.
Unsere Parkplätze auf dem Grünstreifen waren von der Gemeindeverwaltung abgeflattert worden, so daß wir, als wir
eintrudelten, unsere Kisten schön wie Perlen aneinandergereiht aufstellen
konnten. Unser Helferlein machte gleich den Einweiser. Ein
Bäderbanden-Bademeister übernahm das Würstchenwenden am Grill. Zwei Salate
standen auch zum Verzehr bereit, sowie Kisten mit alkfreier Hopfenkaltschale. Einige
überkam akut das Vespa-Gähn, und sie legten sich in den Strandsand und
chillten dahin. Auf den Sitzgarnituren konnten wir prima essen und schön klön- und
blechschnacken. Kein Lüftchen regte sich, am Horizont war der Himmel grau, aber dennoch saßen wir teilweise in T-Shirts herum. Einfach angenehmes Knatterwetter: Nicht
zu kalt und nicht zu heiß mit lauer Flaute.
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Bädertour-Bademeister @ work. Hier: Grillen :-) |
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Die Rapskäfer haben seltsamerweise nur einen Roller von uns überfallen... :O) |
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Grillen und chillen... |
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...und klönen und dröhnen. |
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Fast nach DIN-Norm ausgerichtet :-D |
Einem unserer Gäste kam dann die grandiose
Idee, im Anschluß noch eine Eisdiele in Niendorf zu überfallen. Diese suchten
wir dann auch gesammelt heim. So richtig kollektiv konnten wir die Knatterbüxen
dort nicht abstellen, also parkten wir einige gegenüber ab, und der Rest klebte
am Zaun an der Ecke der Straße "An der Acht".
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Sie standen an den Hängen... |
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...und Zäunen. I have you all umzingelt! |
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...und immer schön den Service-Wagen im Nacken. |
Danach sollte noch ein Tankstop eingelegt werden.
Hier teilte sich der Schwarm plötzlich unerwartet, und die Fahrer der Außenstelle HH und
OD bogen an der nächsten Kreuzung rechts ab, während wir geradeaus weiterheizten.
War nicht ganz so geplant, doch wir gurkten dann munter weiter zurück nach
Lübeck. Dies dann über die übliche Strecke via Häven und Warnsdorf, wo wir
Karls Erdbeerhof nochmal ordentlich mit unserer blauen Wolke eingestunken
haben. Dann war da noch ein ziemlich geiler Waldabschnitt Richtung Sereetz, so knapp
unter Büschen durch und so. Aber irgendwie finde ich den auf der Karte nicht
mehr wieder...
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Die Meute auf dem Rückweg. |
Meine Jacke möfft heute noch nach Zweitakt. Und
das ist auch gut so. Trotz aller Vorbereitungen dieser Bädertour, wo uns vorab
schon gut die Köpfe geraucht haben, ist es eine schöne Ausfahrt geworden. Und
wenn die Gäste zufrieden waren, freut uns das ein zweites Loch in den Auspuff.
Wir waren total begeistert, daß sich viele Auswärtige trotz des anfänglich
schlechten Wetters auf den langen Weg gemacht haben, um mit uns zu knattern –
von hier aus nochmal ein fettes DANKESSÖN an euch! Hat uns enorm Spaß gemacht! Bis bald *wink*
Ihr seid
Bädertour! :D
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Ach ja: Fundstück am Ende der Tour: Wespe an Vespisti zerschellt. So schnell war ich doch gar nicht... |
Von: Vio
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